Wo die Berühmten Urlaub machen: Forte dei Marmi Über den Steg wurde einst Marmor auf Schiffe verladen - heute bewundern Urlauber von hier aus den Sonnenuntergang. (Bild: APT Versilia/dpa/tmn) Von Katie Kahle, dpa Forte dei Marmi (dpa/tmn) - Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verbrachten Künstler, Adelige und Intellektuelle aus ganz Europa hier ihren Sommer. In Forte dei Marmi, genauer im historischen Café Versilia im Stadtzentrum, trafen sich intellektuelle Berühmtheiten.
Dazu zählten Aldous Huxley, Gabriele D'Annunzio und Thomas Mann. Letzterer soll hier sogar das Vorbild für den Zauberer Cipolla seiner Novelle «Mario und der Zauberer» gefunden haben. Heute gilt das verschlafene Seebad am Ligurischen Meer als Geheimtipp der italienischen High Society. Das Städtchen steht für gepflegten Luxus unter leinenen Sonnenschirmen am kilometerlangen Sandstrand, für Wasser-, Rad- und Bergsport, Edelboutiquen und kulturelles Nebenprogramm.
Der Strand der toskanischen «Perle am Meer», wie der mondäne Seeort von Liebhabern genannt wird, erstreckt sich über fünf Kilometer zwischen den Flüsschen Fiumetto im Süden und Cinquale im Norden. «Forte dei Marmi» heißt wörtlich «Festung der Marmorsteine». Die ersten Siedlungen in dieser einst sumpfigen Gegend gehen auf den Marmorhandel zurück.
Das Renaissance-Allroundgenie Michelangelo Buonarotti wurde im 16. Jahrhundert von Papst Leopold X. beauftragt, das Projekt für eine Straße von den Marmorbrüchen bei Massa und Carrara in den Apuanischen Alpen bis ans Meer zu zeichnen. Der Künstler waltete seines Amtes und es entstanden sowohl die Straße als auch der heute noch vorhandene 300 Meter ins Meer ragende Steg, von dem damals der begehrte Stein auf Schiffe verladen wurde. Heute bewundern dort Einheimische und Besucher den Sonnenuntergang.
Im 17. Jahrhundert kamen dann Fischer, Bauern und Arbeiter aus den Steinbrüchen. 1788 wurde unter der Ägide des Großherzogs Leopoldo I. das Wahrzeichen der Stadt, «Il Fortino», «die kleine Festung», im Stadtzentrum errichtet. Den wahren Aufschwung erlebte Forte dei Marmi allerdings erst mit dem Tourismus nach dem Zweiten Weltkrieg, als der Ort von italienischen Industriellen zum Sommerparadies für «VIPs» erklärt wurde.
Das «Fortino» beherbergt heute das Museum für Satire und Karikatur. Interessierte können sich dort eine ständige Ausstellung mit Exponaten von der Antike bis zur Gegenwart anschauen. Wem das nicht reicht, dem steht eine Fachbibliothek mit Multimedia-Archiv zum Thema zur Verfügung. Auch darüber hinaus bietet das etwa 8500 Einwohner zählende Städtchen - von Insidern nur «Forte» genannt - kulturelle Abwechslung. Es gibt zahlreiche kleine Galerien, die vor allem in den Sommermonaten wechselnde Ausstellungen zeigen. Außerdem liegt Forte ganz in der Nähe der wichtigsten Kulturstädte der Toskana: Nach Lucca, Florenz und Pisa ist es selbst mit den regionalen Bummelzügen nur ein Katzensprung.
Im Zentrum haben Besucher zahlreiche Bars und Cafés zur Auswahl, allen voran das historische «Café Versilia» an der Piazza Garibaldi. Was das Wohnen angeht, so reiht sich an der Strandpromenade ein Vier-Sterne-Hotel ans andere - schön versteckt hinter Oleandern und Palmen. Wer Einfacheres sucht, findet auch billigere Pensionen im Ortsinneren.
Sportliche Urlauber können in den nahe gelegenen Apuanischen Alpen wandern oder klettern. Auf dem Meer tummeln sich Wind- und Kitesurfer. Nicht verzichten sollten Besucher auf ein Fahrrad. Denn das Städtchen ist - für Italien eine Seltenheit - vollständig mit Fahrradpisten ausgestattet.
Informationen: Italienische Zentrale für Tourismus ENIT, Neue Mainzer Straße 26, 60311 Frankfurt, Telefon: 069/23 74 34.
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