Korkeichen und Olivenhaine in Portugals Südwesten Das Hinterland des Alentejo bietet Besuchern noch ganz andere landschaftliche Eindrücke als die Küste. (Bild: Meyer/dpa/tmn) Von Manuel Meyer, dpa Porto Covo (dpa/tmn) - Sanfte Hügelketten strecken sich bis zum Horizont. Die Erde ist gelb und braun. Nur vereinzelt durchbrechen Olivenhaine und Korkeichen die Weizenfelder und Stierweiden.
Der Alentejo ist nicht nur die größte Region des Landes, sondern auch die einsamste. Auf ungefähr einem Drittel der Fläche Portugals leben hier gerade einmal fünf Prozent der Bevölkerung. Selbst der einheimische Tourismus hat lange einen großen Bogen um die Region «além Tejo» gemacht. Der Name bedeutet so viel wie das Land «jenseits des Tejo». Für die meisten ausländischen Besucher ist der Alentejo immer noch jenseits ihrer Tummelplätze. Sie zieht es weiter südlich an die langen Strände der Algarve-Küste. «Dabei ahnen die meisten gar nicht, was sie an der Westküste des Alentejo verpassen», sagt Antonio und wirft seine Angel aus.
Der Angelhaken braucht seine Zeit, bis er in den Atlantik eintaucht. Mehr als 40 Meter stürzen die Felsen hier auf der Landzunge von Ponta de Sagres in die Tiefe. Antonio steht einen Meter neben der Abbruchkante. Unten donnern die Wellen an die Felsen. Hinter ihm thront die Festungsanlage von Sagres. «Dort fängt Portugals ursprünglichste Küste an», versichert der 65-jährige Rentner und zeigt auf eine gewaltige Klippenformation am Horizont. Es ist das Kap von São Vicente, der äußerste Südwestzipfel Europas.
 Stille Dörfer mit romantischen Badebuchten wie Zambujeira do Mar sind typisch für den Südwesten. (Bild: Meyer/dpa/tmn) Von hier aus starteten die Karavellen der portugiesischen Könige, um die Küsten Afrikas zu erobern und den Seeweg nach Indien zu entdecken. An den Steilklippen des Cabo de São Vicente beginnt der Naturpark «Südwest-Alentejo und Vicentinische Küste». Mehr als 100 Kilometer zieht sich das Naturschutzgebiet mit romantischen Buchten, atemberaubenden Steilklippen und Traumstränden bis nach Porto Covo.
Der südwestlichste Küstenstreifen Portugals ist ein Tier- und Pflanzenparadies. Fischadler sind hier heimisch, auch die berühmten Weißstörche, die weltweit nur an dieser Küste nisten. Der südliche Teil des Naturparks gehört bis nach Odeceixe noch zur Algarve. Hier tummeln sich vor allem Surfer. Die Praia do Amado gehört in Europa zu den Höhepunkten, was das «Tanzen mit den Wellen» betrifft.
Verträumt wird es etwas nördlicher am Strand von Monte Clérigo: Pulversand, klares Wasser und ein am Strandende in die Felsen gehauenes Fischerdörfchen gleichen Namens. Monte Clérigo und der Nachbarstrand Arrifana sind für Surflehrer Peer Hartmann ein Traum: «Generell die gesamte Küste hier. Du hast immer Wellen, 3000 Sonnenstunden im Jahr, selbst im Winter gute Temperaturen zum Surfen und im Vergleich zur südlichen Algarve herrlich leere, große Strände», sagt der gebürtige Münsteraner.
 Fast am nördlichen Ende des Naturparks «Südwest-Alentejo und Vicentinische Küste» lockt die Ortschaft Porto Covo. (Bild: Meyer/dpa/tmn) Aber auch das unmittelbare Hinterland sei traumhaft. Immer wieder tauchen am Horizont weiße Bauernhöfe auf. Sie wirken wie Fata Morganen. Ganz in der Nähe lädt die Sierra de Monchique zu Wandertouren und Kletterpartien ein. Stauseen wie die von Santa Clara und Monte da Rocha liegen kristallklar zwischen Pinienwäldern. Auf dem Weg entlang der Küste verzaubern stille Dörfer mit romantischen Badebuchten wie Zambujeira do Mar.
Weiter nördlich lockt Vila Nova de Milfontes an der Mündung des Flusses Mira. Die Flussstrände ziehen am Wochenende viele portugiesische Familien mit Kindern in den Ort mit seiner kleinen Festung. Fast am nördlichen Ende des Naturparks «Südwest-Alentejo und Vicentinische Küste» lockt die verträumte Ortschaft Porto Covo, in dessen Hafen bunte Fischerboote schaukeln.
Informationen: Fremdenverkehrsamt Portugal, Kaiserhofstraße 10, 60313 Frankfurt, Telefon: 0180/500 49 30  Pulversand, klares Wasser und ein am Strandende in die Felsen gehauenes Fischerdörfchen - der Strand von Monte Clérigo. (Bild: Meyer/dpa/tmn) Weitere Bilder
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