Kasachstan: Geschichte

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Die Republik Kasachstan ist ein zentralasiatischer Staat, dessen Siedlungsgeschichte bis in die Altsteinzeit hineinreicht. Ursprünglich wurden die weiten Landesflächen von Nomaden und indogermanischen Stämmen bewohnt, die überwiegend von Viehzucht bzw. Ackerbau lebten. Mitte des 1. Jahrtausends v.Chr. etablierten die Skythen im heutigen Südosten Kasachstans erste staatliche Strukturen. In den folgenden Jahrhunderten unterlag die Region den Einflüssen von Persern, Griechen und Parthern, sowie auch dem Machtbereich einzelner mongolischer Herrscher. Nachdem zwischen dem 3. und 5. Jahrhundert Teile Kasachstans von Sassaniden und Hunnen erobert werden konnten, begann schließlich die Einwanderung unterschiedlicher Turkstämme, die erste Städtegründungen vornahmen und weitreichende Handelsverbindungen knüpften. Zugleich setzte in vielen Regionen des heutigen Staatsgebietes eine allmähliche Islamisierung ein. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts geriet ganz Zentralasien in den Machbereich der Mongolen unter Dschingis Khan: Das sogenannte Reich der Goldenen Horde hatte noch etliche Jahrzehnte Bestand, zerfiel aber im Laufe der Zeit in einzelne Teilstaaten (Khanate). Mit der Herausbildung eines Usbekischen und eines Kasachischen Khanates in der Mitte des 15. Jahrhundert setzte die frühstaatliche Phase des Landes ein. Dennoch blieb das Volk der Kasachen noch für weitere Jahrzehnte in drei prägende Volksgruppen (Große Horde, Mittlere Horde und Kleine Horde) getrennt. Nach der Wiedervereinigung der Kasachenstämme zu Beginn des 18. Jahrhunderts sah sich das gesamte Land mit ständigen kriegerischen Übergriffen durch asiatische Reitervölker konfrontiert: Innerhalb kürzester Zeit begaben sich die ehemaligen drei Horden unter die Schutzmacht des russischen Zarenreiches. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte schließlich die schrittweise Eingliederung Kasachstans - eine strikte Russifizierungspolitik und blutige Niederschlagung oppositioneller Strömungen waren die Folge. Im 20. Jahrhundert setzte, maßgeblich bedingt durch die Entdeckung und Förderung der kasachischen Rohstoffvorkommen, die industrielle Entwicklung des Landes ein. Ab 1920 bildete Kasachstan zunächst einen Teil ASSR (Autonome Sozialistische Sowjetrepublik) Kirgisistan, 1936 wurde die Republik dann in den Status einer eigenständigen kasachischen Sowjetrepublik erhoben. Erst im Zuge des allmählichen Niedergangs der Sowjetunion Ende der 1980er Jahre veränderten sich die politischen Verhältnisse innerhalb Kasachstans: Das Land erklärte sich im Jahre 1990 für unabhängig und wurde ein Jahr später Mitglied der GUS (Gemeinschaft unabhängiger Staaten). Unter Präsident Nursultan Abischewitsch Nasarbajew begann Kasachstan eine Hinwendung zu marktwirtschaftlichen Prinzipien, wobei die alten Wirtschaftsbeziehungen zu den Nachbarländern und insbesondere zu Russland bestehen blieben. In den letzten Jahren unterlagen die Wiederwahlen von Nasarbajew internationaler Kritik und dem Vorwurf der massiven Wahlfälschung. Im Jahre 1997 erfolgte zudem die Verlegung der Hauptstadt von Almaty nach Astana (früher Akmola), gelegen im Norden Kasachstans. Bekannt ist das zentralasiatische Land heute vor allem für Baikonur, größter Raketenstartplatz weltweit und wichtiger Standort für die Weltraumforschung.

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