Das heutige Territorium Ecuadors war bis ins Jahr 1533 ein Teil des Inkareiches. Mehrere tausend Jahre alte architektonische Überreste sind Zeugen einer frühen Zivilisation. Cuzco und der Titicacasee in Peru waren die Zentren der Inkas. 1533/34 wurde das Land durch die Spanier erobert und war unter dem Namen "Audiencia de Quito" ein Teil des spanischen Vizekönigsreichs Peru. Der Bezirk Quito gehörte von 1717 - 23 dem Vizekönigreich Neugranada an. Der erste Aufstand gegen die Spanier fand im Jahr 1809 statt. Aber erst 1821 konnten am Berg Pichincha bei Quito durch Bolívars Feldmarschall Antonio José Sucre die Spanier besiegt und somit die spanische Herrschaft beendet werden.
Daraufhin wurde Ecuador ein Teil von Großkolumbien. Als sich 1830 Großkolumbien auflöst wird Ecuador zur selbständigen Republik, die von dem ersten Präsidenten General Juan José Flores regiert wurde. Die darauf folgenden Jahre waren politisch sehr bewegt in der sich kirchentreue Konservative, antiklerikale Liberale und Militärs in der Landesführung abwechselten. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, insbesondere unter Präsident Gabriel García Moreno wurde ein modernes Staatswesen aufgebaut. 1875 kam es durch die Ermordung Morenos zu inneren Unruhen, die andauerten bis sich die radikalliberale Regierung mit Eloy Alfaro als Präsident etablierte. Während der Regierungszeit des liberalen Präsidenten wurden die Religionsfreiheit und die Zivilehe eingeführt. Alfaro wird 1911 ermordet. Wirtschaftlich profitierte Ecuador in der Folgezeit durch das große Interesse an Kakao. Diese Nachfrage reduzierte sich jedoch während der Weltwirtschaftskrise.
Ab 1934 regierte über vier Jahrzehnte lang Staatspräsident José María Velasco Ibarra das Land. Seit der Zeit der Unabhängigkeit fanden immer wieder kriegerische Grenzkonflikte mit Peru statt, die im Protokoll von Río de Janeiro vom 29.01.1942 beendet werden sollten. Allerdings fällt durch dieses Protokoll nahezu die Hälfte des gesamten Territoriums von Ecuador an Peru. Dieset Vertag wurde 1960 durch Präsident Velasco Ibarra allerdings widerrufen. Nachdem 1972 Ibarras durch die Streitkräfte abgesetzt wurde, beherrschten bis zum Ende der 70er Jahre gemäßigte Militärs das Land. 1979 wendet sich Ecuador, als eines der ersten Lateinamerikanischen Länder, von der Militärdiktatur ab und wird demokratisch. Die 17. Verfassung wird durch einen Volksentscheid in Kraft gesetzt und Jaime Roldós zum Staatspräsidenten gewählt. In den 90er Jahren werden die neuerlich aufflammenden Grenzstreitigkeiten mit Peru durch die Intervention der Garantenmächte des Río-Protokolls beigelegt. Im Mai 1998 wird durch die Nationalversammlung die 20. Verfassung verabschiedet.