Norwegen Sehenswürdigkeiten von OsloTravelingWorld.de55
Oslo, die Hauptstadt Norwegens, war ursprünglich eine mittelalterliche Stadt mit zwei Burgen, dem Königshof und der Bischofsburg. Es gab neun Kirchen, darunter die St. Clemens-Kirche und die Hallvardskathedrale, sowie ein Hospital und etwa 400 Stadthäuser. Die Wohnhäuser waren aus Holz, was im Laufe der Geschichte zu etlichen Stadtbränden führte. König Håkon V. erklärte Oslo kurz vor Beginn des 14. Jahrhunderts zur Hauptstadt, und auf seinen Befehl hin wurde die Festung Akershus erbaut.
Darüber hinaus setzte er weitere Bauvorhaben in die Tat um; so wurde unter seiner Herrschaft auch die St. Marienkirche errichtet. Im Hochmittelalter war Oslo eine wichtige Kaufmanns- und Residenzstadt, deren Blütezeit schon wenige Jahre später ein jähes Ende fand, als Herzog Erik av Södermansland die Stadt besetzte, sie plünderte und niederbrannte. Die bis dahin noch nicht fertiggestellte Festung Akershus überstand die Belagerung, während die Stadt selbst immer wieder von Bränden heimgesucht und beharrlich von den Osloern immer wieder aufgebaut wurde. Die Reformation wirkte sich nachteilig auf die kirchlichen Bauten aus: Das Kloster verfiel, ebenso die meisten Kirchen. Schließlich ging die Bevölkerung dazu über, die Gebäude nach einem Brand nicht wieder aufzubauen, sondern nutzte das Baumaterial für andere Gebäude. Die Schwedische Belagerung im Jahre 1537 hatte wieder einen Stadtbrand zur Folge. Knapp 100 Jahre später zählte Norwegen zu einer Provinz Dänemarks. Als das Feuer 1624 erneut in der Stadt wütete, befahl der dänische König Christian IV keinen Wiederaufbau, sondern verlegte Oslo näher an die Festung Akershus. Die neue Stadt wurde nach dem Ideal der Renaissance gebaut, mit breiten Straßen, rechteckigen Quartieren und einer Festungsanlage. Um zukünftig die Stadtbrände einzudämmen, wurden nur Steinhäuser oder Fachwerkhäuser gebaut, deren Fachwerk jedoch ausgemauert wurde. Die neue Stadt bekam zugleich einen neuen Namen: Christiania, benannt nach König Christian IV. Doch auch das alte Oslo vor den Toren Christianias wurde, sehr zum Missfallen des Königs, wieder besiedelt. Von all jenen, die sich das teure Leben in der neuen, modernen Stadt nicht leisten konnten. In den Napoleonischen Kriegen war Dänemark-Norwegen mit Frankreich verbündet und musste schließlich Norwegen an Schweden abtreten. Der schwedisch-norwegische König Oskar II. änderte die Schreibweise der Stadt in Kristiania, und erst zum 01.01.1925 wurde beschlossen, der Stadt wieder ihren ursprünglichen Namen Oslo zu geben. Ein Kosename Oslos ist Tigerstaden (=Tigerstadt). Dies ist auf das Gedicht „Sidste Sang“ von Bjørnstjerne Martinius Bjørnson zurückzuführen, in dem dieser die Stadt als gefährlich und kalt beschreibt. Vor dem Rathaus - dessen Fertigstellung Jahrzehnte dauerte und als Symbol der neu erlangten Unabhängigkeit gilt - und dem Bahnhof erinnern Tigerskulpuren an den Beinamen; seinen negativen Klang hat dieser heute jedoch verloren. Das Rathaus steht im Stadtzentrum. In ihm wird jedes Jahr der Friedensnobelpreis verliehen. Die Universität Oslos ist die größte Norwegens, sie wurde 1811 nach dem Vorbild der Humboldt-Universität zu Berlin gegründet. Besonders sehenswert ist das Fram-Museum. Das Ende des 19. Jahrhunderts fertiggestellte Holzschiff war bis 1914 für Expeditionen unterwegs. Es konnte durch Packeis fahren und war außerdem außergewöhnlich gut isoliert. Die Fram war in der Arktis und Antarktis in Gebieten unterwegs, in die bisher kein anderes Holzschiff vorgedrungen ist. Heute kann man das Schiff im Museum bestaunen und seine Geschichte verfolgen. Die Einkaufsstraße Oslos ist Karl Johans Gate, gesäumt von sehenswerten Gebäuden und nicht zuletzt dem Königlichen Schloss. Anzumerken wäre, dass in Oslo ein für Europa extrem hohes Preisniveau herrscht. So hat es die norwegische Hauptstadt geschafft, Tokio, die bis 2006 als teuerste Stadt der Welt galt, Konkurrenz zu machen. Eine weitere Attraktion ist der Holmenkollen, eine Wintersportanlage mit der ältesten Skisprungschanze der Welt. Der erste Skisprungwettkampf fand hier am 31.01.1892 statt; ebenso die Olympischen Winterspiele im Jahre 1952. Die Anlage wird alljährlich für Wettbewerbe im Skispringen, Skilanglauf, Nordische Kombination und Biathlon genutzt und von zehntausenden Zuschauern besucht.