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São Tomé und Príncipe: Geschichte

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Der Inselstaat São Tomé und Príncipe, vor der Westküste des afrikanischen Kontinents im Golf von Guinea gelegen, erfuhr seine erste Entdeckung im Jahre 1470 durch die portugiesischen Seefahrer João de Santárem und Pêdro Escobar. Noch zum Ende des 15. Jahrhunderts gelang die vollständige Kolonisation der beiden Inseln São Tomé und Príncipe, wobei überwiegend Sträflinge, Juden und Sklaven angesiedelt wurden. Die Region gewann nicht nur als Umschlagplatz und Versorgungsposten für den Sklavenhandel an Bedeutung, sondern vor allem durch den Aufbau einer ausgedehnten Plantagenwirtschaft. Zunächst auf Zuckerrohr spezialisiert, etablierte sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts auch der Anbau von Kaffee, später auch Kakao (der Inselstaat fungierte zeitweise als einer der größten Kakaolieferanten der Welt). Trotz offiziellen Verbotes der Sklaverei führten die portugiesischen Machthaber die wirtschaftliche Ausbeutung der Bevölkerung weiter, was zu Beginn des 20 Jahrhunderts zahlreiche Aufstände der Einheimischen, sowie einen zeitweiligen Warenboykott anderer europäischer Staaten zur Folge hatte. Seit 1951 portugiesische Überseeprovinz, erhielt der Inselstaat vorerst eine beschränkte Selbstverwaltung. Nach Gründung mehrerer Unabhängigkeitsbewegungen, darunter das „Comité de Libertaçao de São Tomé e Príncipe“, später in „Movimento de Libertaçao de São Tomé e Príncipe“ umbenannt, entließ Portugal São Tomé und Príncipe im Jahre 1975 endgültig in die staatliche Souveränität. Bis 1991 folgte das Land unter Staatspräsident Manuel Pinto da Costa einem marxistisch-sozialistischen Kurs mit Einparteiensystem. Die ersten freien und demokratischen Parlamentswahlen konnte der ehemalige Premierminister Miguel Trovoada für sich entscheiden, der in den Wahlen des Jahres 1996 im Amt bestätigt wurde. Wirtschaftlich durch die starke Abhängigkeit vom Kakaoexport angeschlagen, führten Putschversuche und persönliche Unstimmigkeiten innerhalb der Regierung wiederholt zu instabilen politischen Konstellationen. Seit 2001, fünf Jahre später in den Präsidentschaftswahlen bestätigt, wird das Land von Fradique de Menezes geführt.