Gabun: Politik und Wirtschaft

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Gabun wird auf Grundlage der mehrfach geänderten Verfassung aus dem Jahre 1991 als präsidiale Demokratie mit Mehrparteiensystem geführt. Das auf sieben Jahre direkt gewählte Staatsoberhaupt ist zugleich Oberbefehlshaber der Streitkräfte und ernennt unter anderem den Premierminister. Eine Wiederwahl ist laut Verfassung unbegrenzt möglich. Das Amt des Präsidenten hat seit 1967 ununterbrochen El Hadj Omar Bongo inne (seit 2003 trägt dieser den Familiennamen Bongo Ondimba), dessen letzte Wiederwahl im Jahre 2005 stattfand. Das Zweikammerparlament besteht einerseits aus der Nationalversammlung mit 120 Sitzen, deren Mitglieder für fünf Jahre ins Amt gewählt werden, andererseits aus einem Senat mit 91 Repräsentanten, die eine Amtszeit von sechs Jahren haben. Neben der Regierungspartei PDG (Parti Démocratique Gabonais) sind unter anderem die RPG (Rassemblement pour le Gabon) und die PSD (Parti Social Démocrate) von großer politischer Bedeutung. Gabun verfügt über eine Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen, IWF, WHO, der Islamischen Liga, der Afrikanischen Union und etlichen anderen internationalen Verbänden und Organisationen. Verwaltet wird das Land über die Einteilung in neun Provinzen (Estuaire, Haut-Ogooué, Moyen-Ogooué, Ngounié, Nyanga, Ogooué-Ivindo, Ogooué-Lolo, Ogooué-Maritime und Woleu-Ntem), die wiederum in Departements und Distrikte gegliedert sind. Die Bevölkerung umfasst überwiegend Bantu-Völker (Fang, Putu, Mbete und Méré), daneben auch eine Minderheit Pygmäen und Franzosen. Das jährliche Bevölkerungswachstum liegt bei rund 2,1 %.

Der Bruttoinlandsprodukt Gabuns lag im Jahre 2005 bei rund 8 Mrd. Euro. Dank seiner Ressourcen könnte der Staat zu den reichsten und entwickeltsten Ländern auf dem afrikanischen Kontinent gehören, allerdings ist eher das Gegenteil der Fall. Zwar ist die Wirtschaft grundsätzlich privat- und marktwirtschaftlichen Prinzipien unterworfen und kann auf umfangreiche Vorkommen an Erdöl, Mangan, Eisenerz, Gold, Uran und Tropenhölzer zurückgreifen. Allerdings stehen diesen positiven Voraussetzungen einige strukturelle Schwierigkeiten gegenüber: Ein Großteil der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze, die Infrastruktur ist mangelhaft ausgebaut, die Abhängigkeit vom Weltmarkt (insbesondere bei den Exportgütern Erdöl und Holz) offensichtlich. Hinzu kommt eine große Auslandsverschuldung, welche durch die instabile Haushaltslage derzeit kaum gedeckt werden kann. Positiv hervorzuheben ist aber das Bemühen um eine nachhaltige Bewirtschaftung des Waldbestandes: Rund 70 % der Landesfläche sind vom Regenwald bewachsen, rund 10 % inzwischen als Naturschutzgebiete ausgewiesen. Wirtschaftlich von Bedeutung sind die Industrie (vor allem Nahrungsmittel- und Holzverarbeitung, sowie Erdölaufbereitung) und die Landwirtschaft, in der vorwiegend für den Eigenbedarf produziert wird. Angebaut werden Maniok, Mais, Reis, Bananen und Zuckerrohr, aber auch Kakao, Kaffee und Erdnüsse. Gabun muss dennoch viele Nahrungsmittel importieren, daneben auch Maschinen, Baumaterial und Fahrzeuge. Exportgüter sind Holz, Erdöl und Mangan. Zu den bedeutendsten Handelspartnern des Landes zählen nicht nur China, die USA und Japan, sondern auch Frankreich, Belgien und Deutschland.

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