Singapur Politik und WirtschaftTravelingWorld.de55
Singapur wird auf Grundlage der mehrfach geänderten Verfassung aus dem Jahre 1959 als Republik, im Rahmen einer parlamentarischen Demokratie, geführt. Das auf sechs Jahre direkt gewählte Staatsoberhaupt, seit 1999 Sellapan Ramanathan, ist mit umfangreichen Vetorechten ausgestattet und ernennt unter anderem die Regierung unter Vorsitz des Ministerpräsidenten. Das Einkammerparlament besteht aus einer Nationalversammlung, der insgesamt 84 für fünf Jahre ins Amt gewählte Abgeordnete angehören. Neben der Regierungspartei PAP (People's Action Party) sind folgende Oppositionsparteien von Bedeutung: WP (Worker's Party), SDA (Singapore Democratic Alliance) und SDP (Singapore Democratic Party). Das Land ist Mitglied in den Vereinten Nationen, Commonwealth, WTO und anderen internationalen Organisationen und Verbänden. Die Bevölkerung des Landes setzt sich zum überwiegenden Teil aus Chinesen zusammen, daneben wird der Stadtstaat von Malaien und Indern bewohnt. Hinzu kommt eine Vielzahl ausländischer Arbeitskräfte, meist aus Malaysia (schätzungsweise rund 1,2 Mio.
). Das Land gehört zu den dichtbesiedelsten Gebieten weltweit, wobei die jährliche Wachstumsrate bei rund 1,7 % liegt.
Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 118 Mrd. Euro (2007) zählt Singapur zu den wohlhabendsten Staaten im südostasiatischen Raum. Inzwischen hochindustrialisiert, erlebte das Land seit den 1960er Jahren einen stetigen Wirtschaftsaufschwung. Heute gilt der Stadtstaat nicht nur als weltweit bedeutendes Messe- und Kongresszentrum, sondern als wichtigster Handels- und Verkehrsknotenpunkt der Region. Dank freier Marktwirtschaft, Freihandelsabkommen und wirtschaftlicher Stabilität ist Singapur bei ausländischen Investoren äußerst beliebt. In der Elektronikbranche, im Maschinen- und Fahrzeugbau, Biotechnik und Pharmazie, sowie der Halbleiter- und Speichertechnik hat sich Singapur seit Jahren fest in der Weltspitze etabliert. Neben dem industriellen Bereich ist vor allem der Dienstleistungssektor von großer Bedeutung – das Transport-, Logistik- und Finanzwesen boomt. Die Regierungs ist darüber hinaus sehr bemüht, zusätzliche Kapazitäten im Bereich Bildung, Forschung und Technologieentwicklung bereitzustellen. Die größten Herausforderungen der Zukunft liegen für Singapur in der Konkurrenzsituation zum chinesischen Markt, sowie in der starken Exportorientierung der eigenen Wirtschaft, bedingt vor allem durch die geographische Lage und Größe des Landes. Potential hat insbesondere der Tourismussektor; die Landwirtschaft hingegen ist kaum relevant für das wirtschaftliche Geschehen. Singapur ist auf die Einfuhr von Nahrungsmitteln und Trinkwasser angewiesen, daneben werden Import und Export durch Industriegüter aller Art bestimmt, vor allem Maschinen, Fahrzeuge, Elektronikartikel etc. Haupthandelspartner sind die USA, China, Taiwan, Thailand, Deutschland, Malaysia und Hongkong.