Katar: Politik und Wirtschaft

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Auf Grundlage der im Jahre 2005 in Kraft getretenen Verfassung wird Katar als konstitutionelle Erbmonarchie (Emirat) geführt. Staatsoberhaupt ist demnach Scheich Hamad ibn Khalifa Al-Thani, der das Land seit dem 27.06.1995 führt und gleichzeitig als Verteidigungsminister und Oberbefehlshaber der Streitkräfte fungiert. Darüber hinaus ist er mit Kompetenzen hinsichtlich einer möglichen Parlamentsauflösung, der Ministerernennung sowie etlicher Vetorechte ausgestattet. Premierminister des Landes ist derzeit Scheich Hamad bin Jassim bin Jabor Al-Thani. Statt eines Parlamentes (geplant sind 45 teils gewählte Mitglieder) existiert momentan eine Beratende Versammlung, die sogenannte Majlis al-Shura. Eine Parteienlandschaft gibt es nicht. Katar ist Mitglied in den Vereinten Nationen, WTO, WHO, der Arabischen Liga und weiteren internationalen Organisationen. Verwaltet wird die Halbinsel über die Einteilung in neun Gemeinden, darunter Umm Ṣalâl, Musay'îd, Ash-Shamâl, Al-Ghuwayrîyah, Ad-Dawḥah, Al-Jumaylîyah, Al-Khawr, Al-Wakrah, Ar-Rayyân und Jarayân al-Bâṭinah. Die Bevölkerung des Landes umfasst Araber, Asiaten (vor allem Inder und Pakistani) und wenige Europäer. Das derzeitige Wachstum liegt jährlich bei 12 %.

Katar wies im Jahre 2006 ein Bruttoinlandsprodukt von rund 52,73 Mrd. USD auf. Das Land verfügt über eine stabile Wirtschaftslage mit großem Wachstum, vor allem basierend auf dem alles dominierenden Erdöl- und Erdgassektor. Die gut ausgebaute Infrastruktur bietet einheimischen Bürgern die weitestgehend kostenlose Versorgung mit Elektrizität, Bildungs- und Gesundheitsangeboten sowie eine umfassende Wasserversorgung. Zwar gilt Katar als marktwirtschaftlich und liberal orientiert, doch befinden sich etliche Unternehmen in staatlicher Hand. Demnach sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stark auf einzelne Firmen oder wenige Kaufmannsfamilien innerhalb des Emirates zugeschnitten. Neben der Förderung und Weiterverarbeitung von Erdöl- und Erdgas (wobei in dieser Branche fast zwei Drittel des gesamten Bruttoinlandsproduktes erwirtschaftet werden) werden vermehrt Anstrengungen im Dienstleistungsbereich sowie im Ausbau der Infrastruktur unternommen. Hinzu kommt seit Mitte der 1990er Jahre ein vermehrtes Engagement im Umweltschutz. Katar ist aufgrund seiner flächenmäßigen Ausdehnung und geringen Bedeutung der Landwirtschaft (geringfügiger Anbau von Zitrusfrüchten, Datteln, Feigen und Gemüse) auf den Import von Nahrungsmitteln angewiesen. Darüber hinaus werden militärische Ausrüstungen, Fahrzeuge und Maschinen, aber auch chemische und elektrotechnische Produkte eingeführt. Der Export beschränkt sich weitestgehend auf Erdöl und Erdgas, ferner auch Kunstdünger. Haupthandelspartner des Landes sind die USA und Europa (insbesondere Großbritannien), zudem auch Japan.

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