Guatemala: Geschichte

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Guatemala ist ein zentralamerikanischer Staat, gelegen zwischen dem Pazifischen Ozean und dem Karibischen Meer. Das Land wurde bereits weit in vorchristlicher Zeit durch Stämme besiedelt, die ursprünglich aus dem nordostasiatischen Raum stammten. Im 1. Jahrtausend n.Chr entwickelte sich in weiten Teilen Zentralamerikas (Südmexiko, Yucatan, Belize, Honduras, Guatemala und El Salvador) die Hochkultur der Maya. In ihrer Blütezeit um 900 n.Chr. verfügten die Maya nicht nur über naturwissenschaftliche Kenntnisse und ein hochentwickeltes Schriftsystem, sondern auch über zahlreiche Städte und Kultstätten. Zu den bekanntesten dieser Art zählen noch heute Palenque und Chichén Itzá in Mexiko, sowie Tikal in Norden Guatemalas. Nach dem allmählichen Niedergang der Hochkultur bildeten sich im Hoch- und Bergland kleinere Reiche aus, dominiert vor allem durch die Stämme der Quiché und Cakchiquel. Im Jahre 1524 eroberten spanische Truppen unter der Führung von Pedro de Alvarado das Land, verbunden mit zahlreichen Gewalttaten gegen die indigene Bevölkerung. Als Generalkapitanat Guatemala wurde der zentralamerikanische Staat schließlich dem 1535 gegründeten Vize-Königreich Neuspanien zugeordnet und blieb, trotz massiver Aufstände innerhalb der Bevölkerung, fest in spanischer Hand. Erst 1821 löste sich Guatemala von der spanischen Fremdherrschaft und schloss sich zunächst dem Königreich Mexiko, später der Föderation Zentralamerikanischer Staaten an (gemeinsam mit El Salvador, Costa Rica, Honduras und Nicaragua). Nach dem Auseinanderfall der Föderation, maßgeblich getragen durch den politischen Konflikt zwischen liberalen und konservativen Kräften, etablierte sich Guatemala im Jahre 1839 als eigenständiger Staat mit der Hauptstadt Guatemala-Stadt. Unter der diktatorischen Führung José Rafael Carreras legte das zentralamerikanische Land unter anderem seinen endgültigen Grenzverlauf zum Nachbarstaat Belize fest. Sein Nachfolger Justo Rufino Barrios leitete zum Ende des 19. Jahrhunderts die allmähliche Liberalisierung und Modernisierung Guatemalas ein, förderte vor allem infrastrukturelle Maßnahmen, sah sich aber auch mit erneuten Grenzstreitigkeiten und innenpolitischen Unruhen konfrontiert. Wirtschaftlich und immer stärker auch politisch geriet Guatemala in die Abhängigkeit von der United Fruit Company aus den Vereinigten Staaten von Amerika (Handel mit Bananen). Wechselnde Machthaber zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzten diese USA-freundliche Anlehnung zunächst fort. Zwischen 1944 und 1954 konnte sich aber unter Führung Juan José Arevalo und später Jacobo Arbenz Guzman eine sozialreformistische Politik entwickeln (u.a. Bodenreformen und Enteignungen). Allerdings führte die Intervention der USA im Jahre 1954 zum Sturz der Regierung. Fortan wurde die politische Ausrichtung des Landes von wechselnden Militärherrschaften dominiert, was ab den 1960 er Jahren die Bildung von linken Guerillabewegungen, bürgerkriegsähnliche Zustände und erhebliche Menschenrechtsverletzungen zur Folge hatte. Erst Mitte der 1980er Jahre gelang der allmähliche Übergang zu zivilen Regierungen, das Militär bildete aber auch weiterhin in wichtigen Machtpositionen. Es folgten jahrelange Verhandlungen mit der Guerillabewegung, die ihren Kampf nach den Friedensverhandlungen im Jahre 1996 schließlich einstellte, maßgeblich begleitet und überwacht von den Vereinten Nationen. Die zivilen Regierungen der folgenden Jahre konnten die anhaltenden Probleme Guatemalas bisher nicht lösen, auch wenn eine Entmilitarisierung der Guerillabewegung allmählich durchgesetzt wird. So ist das Land aufgrund von Armut, Drogenkriminalität, Naturkatastrophen, Grenzstreitigkeiten und innenpolitischen Unruhen noch immer auf umfangreiche Finanzhilfen angewiesen – und eine Stabilisierung der Verhältnisse ist noch lange nicht in Sicht.

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