Seilbahn rauf, Trotti runter: Tour zur Wasserfallen Mit bis zu fünf Metern pro Sekunde nach oben: Die Bergstation der Wasserfallenbahn liegt auf 925 Metern Höhe. (Bild: Appel/dpa/tmn) Von Sven Appel, dpa Basel (dpa/tmn) - Manche Ausflüge beginnen mit einem Missverständnis: Wer in Basel am Aeschenplatz in den 70er Bus steigt, um zu der Wasserfallen zu fahren, darf keine erfrischenden Kaskaden aus kühlem Nass erwarten.
«Komische Grammatik», denkt der ortsfremde Wanderer noch beim Blick auf die Karte, während die Sonne durch die großen Scheiben des Linienbusses brennt. Bis ihm plötzlich klar wird, dass «Wasserfallen» einfach nur der Name einer Bergkuppe des Jura ist.
Ein gutes Stündchen ist der Bus im Kanton Basel-Landschaft unterwegs - Endstation Reigoldswil. Das Dutzend Fahrgäste, das am Dorfplatz den Bus verlässt, verstreut sich schnell. Die meisten zieht es bergauf in Richtung der einige Hundert Meter entfernt liegenden Talstation. Immerhin plätschert entlang des Weges ein Bach, in dem sich Forellen tummeln.
 Was willst Du? Auch die Alpakas genießen die Ruhe auf der Wasserfallen. (Bild: Appel/dpa/tmn) Die Wasserfallenbahn ist die einzige Bergbahn im Nordwesten der Schweiz. Ursprünglich 1956 in Betrieb genommen, wurde sie 2006 modernisiert. An der Kasse wechseln 15 Schweizer Franken den Besitzer, anschließend geht es in einer der 26 gelben Sechser-Kabinen mit bis zu fünf Metern pro Sekunde nach oben. Die Fahrt dauert rund acht Minuten - Zeit, um den Ausblick zu genießen. Nicht schwindelfreie Zeitgenossen richten ihren Blick am besten in die Ferne. Bloß nicht nach unten gucken, denn bisweilen befinden sich zwischen Gondel und Grund rund 40 Meter Luft.
Die Bergstation liegt auf 925 Metern Höhe. Auf der Wasserfallen können Wanderer verschiedene Wege einschlagen, darunter einen Rundkurs. Schon nach wenigen Schritten fällt auf, dass die meisten Bewohner der Wasserfallen ursprünglich nicht aus der Schweiz kommen: Vierbeinig und mit dicker Wolle behaart glotzen sie den Wanderern nach oder aalen sich in der Sonne - den Tieren der auf der Bergkuppe beheimateten Alpaka-Zucht scheint es gut zu gehen.
Weiter geht es durch dunklen Wald und über helle Wiesen. Die anderen Wanderer sind schnell aus dem Blick verschwunden, und so lässt sich die Natur in Einsamkeit genießen. Wer mehr Gesellschaft wünscht oder einfach nur eine Mahlzeit und ein erfrischendes Getränk sucht, der kehrt im Berggasthof Hintere Wasserfallen ein oder macht eine Pause im Heidi Stübli an der Bergstation.
 Tollkühne Abfahrt: Wasserfallen-Besucher kommen auch mit dem Trottinett, einem robusten Roller, wieder ins Tal. (Bild: Baselland-Tourismus/dpa/tmn) Wieder hinunter ins Frenkental kommt man zwar auch mit der Bergbahn. Mehr Spaß macht es allerdings mit dem Trottinett. So einen robusten Roller kann sich der Besucher an der Bergstation gegen Gebühr leihen. Es herrscht Helmpflicht, und das Bremsen sollte vor der Fahrt ins Tal unbedingt geübt werden. Das Gewicht ein wenig nach hinten verlagern und dann geht es ab - überraschend rasant gewinnt das Zweirad trotz des anfänglich eher geringen Gefälles an Fahrt.
Im Tal angekommen, hämmert der Puls - das Trotti abgeben und langsam zurück zum Dorfplatz. Reigoldswil ist ein Schweizer Dorf, wie man sich als Tourist eben ein Schweizer Dorf vorstellt. Es sind viele alte Bauwerke erhalten geblieben: Baselbieter Häuser und sogenannte Posamenterhäuser aus verschiedenen Jahrhunderten, in denen früher Kleinbauern und Tagelöhner lebten, reihen sich aneinander. Auf dem Weg zur Haltestelle locken noch die Auslagen einer Bäckerei - Kokosmaccrönli kaufen und dann schnell in den Bus.
Informationen: Schweiz Tourismus, Rossmarkt 23, 60311 Frankfurt; Telefon: 00800/100 200 30.
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