Kings Park, Queens Gardens: Perth hat königlich-grüne Seiten Die Wolkenkratzer-Skyline von Perth im Blick, gönnen sich viele Australier im Kings Park gerne eine Auszeit. (Bild: Röwekamp/dpa/tmn) Von Christian Röwekamp, dpa Perth (dpa/tmn) - Australien hat zwar ganz offiziell eine Monarchin als Staatsoberhaupt. Vielen Touristen fällt das aber kaum auf. Es gibt jedoch Städte auf dem Kontinent, in denen sich an fast jeder zweiten Ecke Bezüge zur englischen Krone finden lassen.
Perth, die Hauptstadt von West-Australien am Indischen Ozean, ist eine davon. Zwei der schönsten Grünanlagen weisen hier schon durch ihre Namen auf das noch immer bestehende Band zu «Mutter England» und dem Königshaus hin: Kings Park und Queens Gardens. Im Sommer, wenn es in Perth sehr heiß wird, sind sie Oasen der Erholung.
Beim Kings Park, der oberhalb des Flusses Swan im Westen der Stadt liegt und seinen Namen 1901 zu Ehren von König Edward VII. erhielt, beeindruckt bereits die Allee, die in die weitläufige Anlage hinein führt: Rund 70 Jahre alte Eukalyptusbäume bilden an der Fraser Avenue ein hohes, dichtes Spalier und spenden kühlenden Schatten. Am Sonntag Nachmittag breiten Familien hier ihre Picknickdecken aus und spielen Cricket auf dem kurz geschnittenen Grün, das die Qualität eines Golfrasens hat. Andere liegen ein paar Meter weiter unter Palmen, lassen die Seele baumeln und sich den Wind um die Nase wehen. Von den nahen Grillplätzen trägt er den Duft von Rippchen und Steaks herüber.
 Familienausflug in den Queens Gardens von Perth: Der Schwarze Schwan ist das Wappentier des Bundesstaates Western Australia. (Bild: Röwekamp/dpa/tmn) Eine langgestreckte weiße Limousine rollt heran und hält kurz vor dem Kriegerdenkmal am Mount Eliza - dem Punkt innerhalb des Parks, der die beste Aussicht auf die Wolkenkratzer im Stadtzentrum bietet. Hierhin und dann weiter über die Klippenkante haben die Aborigines früher die Kängurus gejagt, um unten am Fluss die toten Tiere einsammeln und verspeisen zu können. Heute springen zehn junge Frauen aus dem großen Auto, eine trägt einen Schleier und eine rosa Schärpe - es wird also Junggesellinnen-Abschied gefeiert. Die künftige Braut legt sich aufs Autodach, ihre Freundinnen posieren mit klirrenden Sektgläsern in der Hand vor dem Wagen - und der Fahrer muss mit einem halben Dutzend Kameras ein Erinnerungsfoto nach dem anderen knipsen.
Es herrscht ein entspanntes Lebensgefühl im Kings Park, der 400 Hektar groß ist und in seinem Botanischen Garten die Pflanzenvielfalt West-Australiens zur Schau stellt. Zweimal am Tag werden für Besucher kostenlose Führungen angeboten, außerdem stellt das Info-Zentrum der Parkverwaltung Broschüren für Rundgänge in Eigenregie zur Verfügung.
Die Queens Gardens liegen am anderen Ende der Zentrums, also ganz im Osten der Innenstadt. Wer auch die zweite königlich-grüne Seite von Perth sehen will, hat einen Fußmarsch von einer Dreiviertelstunde vor sich. Unterwegs lohnt ein kurzer Stopp an einer weiteren «grünen Lunge» der Stadt: Zwischen dem Geschäftsbezirk und dem Fluss Swan liegt die Freifläche der Esplanade mit dem angrenzenden Garten des Obersten Gerichts von West-Australien sowie den Stirling Gardens. Mittags strömen die Menschen aus den Wolkenkratzerbüros hierher und schauen fünf großen Kängurus beim Trinken zu - zumindest hat es diesen Anschein. Die Tiere, die da am nördlichen Eingang der Stirling Gardens an einem Brunnen verharren, bestehen jedoch nur aus Metall.
 Eukalyptusbäume als Spalier: Die Fraser Avenue ist die Zufahrt zum Kings Park in Perth. (Bild: Röwekamp/dpa/tmn) Von hier aus sind es noch etwa 20 Minuten zu Fuß zu den Queens Gardens, die von den Flutlichtmasten eines Cricket-Stadions gleich nebenan überragt werden. Der Garten - eröffnet 1899 zum Diamantenen Thronjubiläum von Königin Victoria - beeindruckt vor allem durch seine Seerosenteiche. Am Anfang stört den Gast hier zwar ein wenig der Verkehrslärm - direkt neben der Anlage verlaufen drei Straßen. Doch die Motorengeräusche der Autos sind bald vergessen, wenn die Touristen erst die schwarzen Schwäne entdeckt haben, die ihre Jungen über die Rasenflächen führen. Die Tiere sind typisch für Perth - nach ihnen wurde einst der Fluss benannt, der sich mitten durch die Stadt zieht.
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