Bahamas, ein rund 700 Eilande umfassender Inselstaat im Atlantischen Ozean, wurde vermutlich erst im 4. Jahrhundert n.Chr. besiedelt. Zwar belegen archäologische Funde die Existenz eines vom Fischfang lebenden Volkes, über dessen Herkunft oder genauere Lebensweise indes lassen sich nur Vermutungen anstellen. Fest steht, dass zwischen dem 9. und 10.
Jahrhundert arawakische Stämme von Süden her einwanderten. 1492 erreichte Christopher Kolumbus auf seiner Westindienreise als erster Europäer das Land (vermutlich zunächst die Insel San Salvador im Osten Bahamas). Im Irrglauben, sich im Indischen Ozean zu befinden, benannte Kolumbus die einheimische Bevölkerung „Indios“ und die umliegenden Eilande zunächst „Westindische Inseln“ (später prägten die spanischen Eroberer aufgrund des niedrigen Wasserstandes den Begriff „Baja Mar“, aus dem sich schließlich die heutige Bezeichnung Bahamas ergab). Nachdem die Spanier große Teile der einheimischen Bevölkerung in die Sklaverei verschleppt hatten, verebbten ihre Bestrebungen nach einer festen Besiedlung der Inselwelt, sodass im frühen 17. Jahrhundert die Briten unter Karl I. Ansprüche erhoben und die Bahamas kurzerhand in die Provinz Carolina eingliederten. Ausgehend von Bermuda erfolgte ab 1647 eine erste englische Besiedlungswelle, zunächst auf der Insel Eleuthera, später auch auf den umliegenden Eilanden. Dies führte zum Aufbau der Plantagenwirtschaft (vor allem Baumwollproduktion), die den Import afrikanischer Arbeitskräfte nach sich zog. Allerdings geriet die Inselwelt während des 17. Jahrhunderts zeitweilig auch in den Fokus von Freibeutern, die ausgehend von den kleinen Eilanden immer wieder Handelsschiffe verschiedenster Nationen angriffen. Seit dem frühen 18. Jahrhundert britische Kronkolonie, etablierten die Briten mit einer ersten Verfassung den Aufbau fester politischer Strukturen; bereits 1729 konnte so die erste Sitzung des Parlamentes abgehalten werden. Während des Unabhängigkeitskrieges kurzzeitig von amerikanischen Truppen besetzt, gelang es zwar 1782 den Spaniern, die Bahamas zu erobern, doch musste das Territorium bereits ein Jahr später durch den Vertrag von Versailles an die britische Krone zurückgegeben werden. Bisher Dreh- und Angelpunkt des englischen Sklavenhandels und der Plantagenwirtschaft, folgte mit der Abschaffung der Sklaverei im Jahre 1834 der allmähliche wirtschaftliche Niedergang der Bahamas. Erneut in den Fokus geriet das Land als Waffenumschlagplatz während des amerikanischen Bürgerkrieges, sowie zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Zentrum des Alkoholschmuggels. Nachdem bereits 1929 der zunehmenden touristischen Bedeutung der Bahamas durch eine erste Flugverbindung Rechnung getragen wurde, konnte der Inselstaat zudem erste Schritte in Richtung Unabhängigkeit von der britischen Krone unternehmen. So wurde 1964 auf Grundlage einer Verfassungsreform zunächst die innere Autonomie gewährt, 1973 schließlich die vollständige Souveränität im Rahmen des Commonwealth of Nations. Seither verfügt der Inselstaat über ein politisch stabiles System, sah sich allerdings im Jahre 2000 mit Geldwäsche- und Korruptionsvorwürfen seitens der OECD konfrontiert.
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