Kolumbien, im äußersten Nordwesten des südamerikanischen Kontinents gelegen, wurde vor seiner Entdeckung durch die Europäer seit Jahrhunderten von kleineren Volksstämmen bewohnt, die vom Jagen, Ackerbau und Handel lebten. 1499 erreichten Alonso de Hojeda und Amerigo Vespucci im Dienste der spanischen Krone das Gebiet, wonach 1508 die Gründung der ersten spanischen Niederlassung auf dem südamerikanischen Festland und die Vertreibung der indigenen Bevölkerung erfolgten. Bis 1539 wurden unter Gonzalo Jiménez de Quesada die kleinen Reiche der Muisca, eines einheimischen Volksstammes, vollständig unterworfen und mit Bogotá 1538 die heutige Hauptstadt Kolumbiens gegründet. Das Staatsgebiet gehörte ursprünglich zum 1739 gegründeten Neugranada, einem Verbund, der die Länder Venezuela, Kolumbien, Panama und Ecuador umfasste. Es stellte neben Neuspanien, Perú und dem später gegründeten Río de la Plata das vierte Vizekönigreich der spanischen Kolonialmacht auf südamerikanischem Boden dar. Nach langen Bestrebungen um eine Unabhängigkeit gelang 1810 die Loslösung von der spanischen Herrschaft, endgültig bestätigt durch Símon Bolívar im Jahre 1819, der aus den Ländern Neugranadas die Republik Großkolumbien schuf. Nach der Abspaltung Venezuelas und Ecuadors zerfiel das Staatsgebilde erneut in einzelne Republiken, bis 1863 zunächst die Gründung der Vereinigten Staaten von Kolumbien erfolgte.
1886 erreichte Staatspräsident Rafael Núñez in der neu gegründeten Republik Kolumbien die Etablierung eines Einheitsstaates mit großer Bindung zur katholischen Kirche, allerdings begleitet von großen politischen Spannungen innerhalb des liberalen und konservativen Lagers. Nachdem Panama 1903 seine Unabhängigkeit erklärte und die liberalen Kräfte ab 1930 wirtschaftliche und soziale Reformen einleiteten, mündete die erneute Machtübernahme der Konservativen 1948 in einem Bürgerkrieg, Violencia, der bis 1953 mindestens 200.000 Todesopfer forderte. Erst 1957 konnte durch die Schaffung einer Nationalen Front, kurz FTN, eine Einigung zwischen beiden Parteien erzielt werden, indem die Machtverhältnisse paritätisch aufgeteilt wurden. Bis zur Auflösung der FTN im Jahre 1974 und den ersten offenen Präsidentschaftswahlen führten daher die Vertreter liberaler und konservativer Kräfte abwechselnd das Land. Die seit den 1960er Jahren agierenden Guerilla-Bewegungen, die einen revolutionären Umsturz der bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse anstreben, führten seither beständig zu Unruhen im Lande, so zum Beispiel im Präsidentschaftswahlkampf 1989/90, in dem drei der Kandidaten ermordet wurden. Zunehmend geriet Kolumbien auch unter den Einfluss der international organisierten Drogenmafia, eine Entwicklung, die unter anderem mit der Schaffung einer Justizreform innerhalb einer neuen Verfassung im Jahre 1991 zurückgedrängt werden sollte. Eine Beruhigung der angespannten Lage blieb dennoch weitesgehend aus, insbesondere verschlechterten sich die Beziehungen zu den USA erheblich, warf man dem Präsidenten Kolumbiens doch eine Wahlkampffinanzierung mit dem Gewinn aus Drogengeschäften vor. Seit 1998 wurde intensiver mit den einzelnen Guerillaorganisationen, unter anderem mit der FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia), um einen Waffenstillstand verhandelt, was allerdings noch vor dessen Unterzeichnung durch erneute Ausschreitungen und Attentate scheiterte. Zusätzlich setzten paramilitärische Verbände der AUC (Autodefensas Unidas de Colombia) die Regierung unter Druck, was seit 2003 zu langwierigen und bisher ungelösten Verhandlungen zwischen den Parteien führte, um endlich eine Demobilisierung der bewaffneten Einheiten im Lande zu erreichen.