Sambia: Geschichte
Sambia Geschichte
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Sambia, ein Binnenstaat im südlichen Afrika, erfuhr seine erste frühmenschliche Besiedlung vermutlich bereits vor 300.000 Jahren. Archäologische Funde und Felsmalereien weisen darauf hin, dass die Region in der späten Steinzeit von San und Khoi (auch unter der Bezeichnung Khoikhoi bekannt), also von Pygmäenstämmen, bewohnt wurde. Im 1. Jahrtausend n.Chr. wanderten unterschiedliche Bantuvölker ein, darunter Tonga, Shona und Ndbele, die überwiegend von der Landwirtschaft und der Viehhaltung lebten. Interessant ist der Umstand, dass im Nordwesten Sambias schon um 900 mit dem Abbau und Handel von Kupfer begonnen wurde. Obgleich über die Geschichte der folgenden Jahrhunderte nicht viel bekannt ist, zeugen wiederum archäologische Funde davon, dass in der gesamten Region der Handel mit Bergbauprodukten, Sklaven und Elfenbein blühte und scheinbar bis in den asiatischen und arabischen Raum reichte. Bis zum 15. Jahrhundert unterlag Sambia mehreren Einwanderungswellen von Bantuvölkern (z.B. Chewa und Bemba), welche die ursprünglich einheimischen Pygmäenstämme in die Wüste Kalahari zurückdrängten. Darüber hinaus geriet das Land auch in den Fokus arabischer und portugiesischer Interessen: erste entsprechende Ansiedlungen, insbesondere im Nordosten, lassen einen regen Handel vor allem mit Elfenbein und Sklaven vermuten. Mitte des 17. Jahrhunderts entstand im oberen Sambesital das Reich der Barotse (auch bekannt als Königreich der Lozi oder Rotse), während der Osten bis ins 19. Jahrhundert zum Kazembe-Reich gehörte. Darüber hinaus kontrollierten die eingewanderten Ngoni, eine Ethnie aus dem südafrikanischen Raum, weite Teile des zentralen Sambia. Nachdem bereits Mitte des 19. Jahrhunderts der Brite David Livingstone erste Versuche eine Erforschung Sambias unternommen hatte, gehörte es nach der Berliner Kongo-Konferenz zum britischen Interessengebiet. Zunächst sicherten sich die Engländer von den einheimischen Machthabern die Rechte an begehrten Rohstoffen, ab 1891 besetzte die British-South-Africa-Company schließlich den Osten des heutigen Sambia, der nach Cecil Rodes die Bezeichnung Nordrhodesien erhielt. Ab 1911 zunächst britisches Protektorat, wurden die Gebiete Nordrhodesien (heute Sambia) und Südrhodesien (heute Simbabwe) im Jahre 1924 unter britische Kolonialverwaltung gestellt. Durch die Entdeckung und Erschließung des Copperbelt (größtes Kupferabbau-Gebiet in ganz Afrika) entwickelte sich Sambia in den folgenden Jahren zu einer äußerst lukrativen britischen Kolonie. Doch bereits in den 1930er Jahren kam es zu wiederholten Erhebungen gegen die Fremdherrschaft, wenige Jahre später folgten erste Parteigründungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg bildete Nordrhodesien einen Teil der Zentralafrikanischen Föderation, der auch Südrhodesien und Njassaland (heute Malawi) angehörten. Erst nach Auflösung dieser Föderation 1963 erhielt Nordrhodesien den Status innerer Autonomie, ein Jahr später wurde es unter der Bezeichnung Sambia endgültig in die Unabhängigkeit entlassen, wobei Lusaka die Hauptstadt des neuen Staates bildete. Diesem wurde im Jahre 1965 auch die westliche Provinz Barotseland angegliedert. In den folgenden Jahrzehnten führte Staatspräsident Kenneth Kaunda eine rigide Wirtschaftspolitik, verstaatlichte die meisten Unternehmen und setzte auf den Rohstoff Kupfer als wichtigstes Exportgut. Sein Einparteienstaat geriet aber ab Mitte der 1970er Jahre durch den Verfall des Weltmarktpreises für Kupfer in eine schwere Wirtschaftskrise: Unruhen in der Bevölkerung, Versorgungsnöte und Putschversuch gegen die Präsidenten waren die Folge. Hinzu kamen Grenzkonflikte mit den Nachbarländern und eine drückend hohe Auslandsverschuldung, sodass sich Kaunda 1990 zur Wiedereinführung des Mehrparteiensystems und zur Zusammenarbeit mit internationalen Wirtschaftsorganisationen gezwungen sah. Unter Präsident Frederick Chiluba bemühte sich die Regierung um eine schrittweise Demokratisierung des Landes und um wirtschaftliche Reformen hin zur Privatisierung von Staatsbetrieben. Die Auslandsverschuldung konnte allerdings kaum gesenkt werden, ebenso verbesserten sich die sozialen Bedingungen der Bevölkerung kaum. Chiluba wurde in einer umstrittenen Wahl 1996 im Amt bestätigt, viele Oppositionsparteien riefen allerdings angesichts von Korruptionsvorwürfen zum Boykott derselben auf. Putschversuche gegen den autokratisch regierenden Präsidenten scheiterten dennoch. 2001 übernahm Levy Mwanawasa die Regierungsführung, die er bis zu seinem Tod 2008 innehatte. Trotzdem der Preis für das Exportgut Kupfer am Weltmarkt deutlich stieg, besserte sich auch in seiner Amtszeit die soziale Lage der Bevölkerung nicht, unter anderem aufgrund von Dürrekatastrophen und der Flüchtlingsproblematik. Bei der Ende 2008 abgehaltenen Präsidentschaftswahl siegte Rupiah Banda.
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Kontinent: |
Afrika |
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Hauptstadt: |
Lusaka |
Einwohner: |
11.262.000 |
Fläche: |
752.614 km² |
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