Seit frühester Zeit durch Buschleute und Dama besiedelt, wurde das südafrikanische Land Namibia seit dem 13. Jahrhundert durch Bantu-Völker, teilweise nomadisch lebende Hirtenstämme, bewohnt. Mit den Portugiesen unter Diego Cão erreichten 1486 die ersten Europäer das Land, der Inbesitznahme folgte allerdings aufgrund der schlechten Bewässerungslage keine konsequente Erschließung. Ab dem 16. Jahrhundert wanderte das Bantu-Volk der Hetero aus Innerafrika in Namibia ein, wobei ihre Expansion im 18. Jahrhundert zu schweren Auseinandersetzungen mit den im Süden des Landes beheimateten Nama, auch als Hottentotten bezeichnet, führte. Zwar existierte seit 1858 ein Friedensvertrag zwischen den einzelnen Stämmen, dennoch fühlten sich europäische Siedler durch die anhaltenden Kampfhandlungen derart bedroht, dass England und das Deutsche Reich um Hilfe ersucht wurden.
Inzwischen kartographisch erfasst, annektierte Großbritannien daher 1878 die sogenannte Walfischbai, während der deutsche Kaufmann Adolf Eduard Lüderitz durch Verträge mit Stammesältesten den Küstenstreifen um die heutige Lüderitzbucht erwarb. Mit Bestätigung des deutschen Schutzgebietes durch die Berliner Konferenz von 1884 erlangte Namibia offiziell den Status einer Kolonie, darüber hinaus setzten Verträge mit Großbritannien und Portugal die Grenzen des deutschen Einflussgebietes fest. Nach rücksichtsloser Erschließung des Landes durch die Kolonialmacht erhoben sich von 1904 die Herero, was in der Schlacht von Waterberg und der von vielen Historikern als Völkermord gewerteten brutalen Niederschlagung des Aufstandes mündete. Bis 1908 kam es auch mit den Nama zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Die deutschen Schutztruppen mussten sich bereits 1915 südafrikanischen Truppen geschlagen geben, die zudem nach Ende des 1. Weltkriegs Namibia als Mandat des Völkerbundes zugesprochen bekamen. Den deutschen Siedlern wurde im Londoner Abkommen von 1923 allerdings ein Bleiberecht zuerkannt. Nach Ablehnung Südafrikas, Namibia nach 1945 als Treuhandgebiet der UN zu verwalten, wurde 1966 schließlich das Mandat entzogen. Auch innenpolitisch organisierte sich gegen das System der Apartheid Widerstand, der unter anderem zur Gründung der SWAPO (South West African People’s Organisation) und bewaffnetem Kampf beider Parteien führte. Nachdem der International Gerichtshof in Den Haag 1971 die weiterhin andauernde Präsenz Südafrikas für rechtswidrig befunden hatte und die SWAPO seit 1976 als einzige und authentische Vertretung des namibischen Volkes galt, wurden 1977 erste Gespräche über eine mögliche Unabhängigkeit Namibias geführt. Zwar wurde die Apartheit-Politik gelockert und erste Verfassungsprinzipien in der sogenannten Turnhallenkonferenz ausgearbeitet, dennoch scheiterte der Unabhängigkeitsprozess zunächst. Erst 1988 gab Südafrika nach langwierigen Verhandlungen die Besatzung auf, was ein Jahr später in den ersten freien Wahlen und einer verfassungsgebenden Versammlung mündete. Als erster Präsident des unabhängigen Namibia ging 1990 schließlich Sam Nujomas, ein Vertreter der SWAPO, hervor, der vier Jahre später im Amt bestätigt wurde. Seit 1998 kam es zu Auseinandersetzungen mit Rebellen aus der Region Caprivi, welche für eine Unabhängigkeit von Namibia eintreten, wobei der Konflikt durch Militär und Sicherheitskräfte beigelegt werden konnte. Nach dem Ende der dritten Amtszeit Nujomas übernahm 2004 Hifikepunye Pohamba, erneut mit überragender Mehrheit der SWAPO, die Präsidentschaft.