Reisebericht: 9d Brisbane (30.07.-02.08.2010) )

Bevor es um 10 Uhr mit dem Greyhoundbus nach Brisbane weitergehen konnte, nutzte ich ein letztes Mal die Chance am Strand von Rainbow Beach entlang zu joggen. Es war ein besonders schöner Morgen mit nur einigen Schäfchenwolken am Himmel. Der Strand mit seinen Regenbogenartigen Klippen präsentierte sich zum Abschied von seiner schönsten Seite. Ich kam mir vor wie in einem Baywatsch Film, wo die Leute morgens auf der Terrasse ihres Seeblickhauses stehen und nachdem sie einen letzten Schluck aus ihrer Kaffeetasse genommen haben ihren Frühsport am Strand beginnen.

Pünktlich um 10 Uhr und einem Cornflakesfrühstück später stieg ich in den Bus ein. Eine neue Stadt erwartete mich bereits. Um 15:30 Uhr kam ich in Brisbane an, wo es entgegen meiner Erwartung ungewöhnlich warm war. Vom Bus aus hatte ich mir ein Bett in einem Hostel reserviert und da ich ein Glückpilz bin, bietet dieses Hostel sogar einen kostenlosen Abholservice vom Busbahnhof an, den ich natürlich nutzte. Am verabredeten Treffpunkt wartete noch eine Engländerin, die ebenfalls in dem Hostel einchecken wollte, was auch ich mir ausgesucht hatte. Die Engländerin mit dem Namen Michelle hatte ich davor schon in Rainbow Beach gesehen, aber sonst hatte ich weiter keinen Kontakt zu ihr gehabt. Da es eine Weile dauerte, bis wir vom Hostelshuttelbus abgeholt wurden, unterhielten wir uns darüber, was wir für die nächsten Tage geplant haben. Dabei stellte sich heraus, dass sie bereits morgen früh nach Sydney weiterfliegen wird, weshalb sie nur diesen einen Nachmittag in Brisbane sein wird.

Irgendwann kam dann auch der Shuttelbus und so erreichten wir um 16:30 Uhr endlich das Hostel. Wir verabredeten uns für eine abendliche Sightseeing-Tour und so kam es, dass ich direkt am ersten Abend sehr viel von Brisbane zu sehen bekam. Anders als ich in Melbourne fühlte ich mich in Brisbane von der ersten Minute an sehr wohl, obwohl es auch hier viele Wolkenkratzer gibt und es an Menschenmengen nicht mangelt. Insgesamt liefen wir 3 ½ Stunden durch die Stadt und kamen beide nicht aus dem Staunen heraus, was es hier alles zu entdecken gab. Angefangen mit einem riesigen Wasserspielplatz für Kinder, was vor allem Michelle begeisterte, da sie Lehrerin an einer Grundschule ist, bis hin zu einem Strand mit einem künstlichem See. Das alles vor der Kulisse des Brisbanerivers und der Skyline der Wolkenkratzer. Außerdem begeisterte uns der Bau des pink angestrahlte Casinos, ein Chinesischer Pavillon mit wunderschönen Holzschnitzereien und das übergroße Riesenrad, dass in den Farben Weiß und Lila alles im Umkreis von 100 Metern zum erleuchten bringt. Mitten all dieser Dinge befindet sich ein Regenwaldpark, bei dessen Durchquerung man völlig vergisst, dass man sich gerade in mitten einer pulsierenden Großstadt befindet. Da ich all diese Dinge in der Dämmerung bzw. bei Nacht sah, freute ich mich schon darauf zu sehen, wie Brisbane am nächsten Tag bei Tageslicht auf mich wirken würde.

Zunächst musste ich jedoch noch die Nacht überstehen, was ohne meine Ohrstöpsel ein hoffnungsloses Unterfangen gewesen wäre. Acht Leute, in zwei Betten sogar jeweils ein Pärchen, was bedeutet, dass wir sogar zu zehnt waren. Direkt vor dem Zimmer ein Biergarten, wo bis Mitternacht die Musik spielte und die Partypeople krach machten. Man könnte sagen: Neue Stadt, neues Partyhostel. Nach Mitternacht hatte ich dann das freudige Vergnügen mit anhören zu dürfen, wie das eine Pärchen die Dusche für ihre Spielchen nutzte, was seine Fortführung in dem Bett direkt unter mir um 5:00 Uhr morgen nahm, als ich von dem Geschaukel des Bettes wach wurde. Eine Tablette gegen Seekrankheit zu nehmen lohnte sich jedoch nicht, weil die Schaukelei ein erstaunlich schnelles Ende nahm.

Foto: City Beach