Komoren: Geschichte

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Die Komoren, ein dem afrikanischen Festland vorgelagerter Inselstaat im Indischen Ozean, erfuhren ihre erstmalige Besiedlung durch indonesische Seefahrer im 1. Jahrhundert n.Chr. Später erreichten zunehmend auch Bantu, Madagassen und Araber die einzelnen Eilande, die ab dem 8. Jahrhundert zudem eine starke Islamisierung erfuhren (insbesondere durch eingewanderte Perserstämme). Erst zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurden die Komoren von europäischen Seefahrern, Portugiesen, entdeckt und die größte Insel Grande Comore vorübergehend besetzt. Doch gründeten in der Folgezeit auch Franzosen, Holländer und Schafiiten (arabisch-persische Vertriebene aus der Stadt Schiraz im heutigen Iran) feste Niederlassungen für ihren Überseehandel. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts überließen die Europäer die Inseln im Indischen Ozean zunächst dem arabisch-islamischen Einfluss, was nicht nur die soziale und gesellschaftliche Struktur auf den Eilanden veränderte, sondern auch zur Übernahme kultureller Traditionen (zum Beispiel der Architektur) führte. Im Jahre 1841 gelang es allerdings den Franzosen, die südlichste Komoreninsel Mayotte in den Protektoratsstatus zu überführen, einige Jahre später dann das ganze Archipel in den französischen Machtbereich zu integrieren (vor allem die größten Inseln Grande Comore, Anjouan und Mohéli), obgleich die arabischen Sultanate auf den Eilanden weitestgehend erhalten blieben. 1912 als Kolonie „Comores“ gebildet, wurde der Inselstaat zwei Jahre später dem nahegelegenen Madagaskar unterstellt und von dort aus verwaltet. Seit 1946 französisches Überseeterritorium und mit beschränkter innerer Autonomie ausgestattet, formierte sich schließlich eine breite Unabhängigkeitsbewegung gegen die Fremdherrschaft. Nach einem Referendum im Jahre 1974, in dem alle Inseln bis auf Mayotte (das noch heute der französischen Verwaltung unterliegt) für eine Unabhängigkeit der Komoren stimmten, erklärte Regierungschef Ahmed Abdallah Abderemane ein Jahr später einseitig die vollständige Souveränität des Landes. Es folgte eine Phase der politischen Instabilität, welche 1978 erneut zur Machtübernahme Abderemanes führte, dem zunächst der Aufbau eines autoritären Regimes gelang. Nach seiner Ermordung im Jahre 1989 prägten einerseits Putschversuche und häufige Regierungswechsel das politische Geschehen, in das 1995 sogar die ehemalige Kolonialmacht Frankreich eingreifen musste. Andererseits versuchten mehrere Eilande vergeblich, ihre Unabhängigkeit von den Komoren zu erreichen. Auf Grundlage einer neuen Verfassung und Einigung zwischen den einzelnen Inseln konnte seit 2001 eine weitestgehende politische Stabilität hergestellt werden, aus der heraus Ahmed Abdallah Mohamed Sambi im Jahre 2006 zum Staatspräsidenten gewählt wurde.

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