Spätestens seit Ende der 1990er Jahre hat der Tourismus in Vietnam einen echten Aufschwung erlebt. Heute zählt der Staat am Südchinesischen Meer zwar noch nicht zu den klassischen Urlaubsländern, ist aber durchaus ein beliebtes Reiseziel. Grundsätzlich gilt zu beachten, dass Vietnam insbesondere in den Sommermonaten zwischen Juni und Oktober von teilweise heftigen Wirbelstürmen und Überschwemmungen betroffen sein kann, wodurch unter Umständen auch die touristische Infrastruktur leidet. Darüber hinaus ist in den größeren Städten mit einer erhöhten Kriminalitätsrate zu rechnen. Von der Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr sollte dringend Abstand genommen werden, gilt Vietnam doch als dahingehend äußerst unfallträchtig. Deutsche Staatsangehörige benötigen zur Einreise neben einem gültigen Reisepass auch ein Visum, das vor Reiseantritt bei den zuständigen Auslandsvertretungen in Berlin oder Frankfurt zu beantragen ist. Üblicherweise wird eine Genehmigung für vier Wochen ausgestellt; selbige ist aber durchaus verlängerbar.
Wer innerhalb Vietnams individuelle Touren (z.B. in Grenznähe zu den Nachbarländern) plant, muss evtl. über eine gültige Genehmigung der vietnamesischen Behörden verfügen. Auf ausreichenden Impfschutz sollte jedenfalls geachtet werden. Die medizinische Versorgung ist zwar grundsätzlich gewährleistet, entspricht aber keinesfalls europäischen Standards. Das geschichtsträchtige Vietnam bietet ansprechende Reiseziele für nahezu jeden Urlaubstyp. Kulturinteressierte finden insbesondere in der Hauptstadt Hanoi, rund 100 km von der Mündung des Roten Flusses in den Golf von Tonking entfernt, unzählige Sehenswürdigkeiten vor: Den Besucher empfängt in der Millionenmetropole eine Mischung asiatischer und europäischer Architektur, sowie ein gewaltiger Gegensatz zwischen quirligen Gassen in dicht besiedelten Stadtvierteln und beschaulicher Atmosphäre. Eine interessante Kultur- und Museenlandschaft (Nationalmuseum, Ho Chi Minh-Museum, Revolutionsmuseum und Ethnologisches Museum) laden hier zum Verweilen ein, ebenso wie das imposante Bauwerk der Oper. Hanoi ist mit einer Fülle von Pagoden, Tempelanlagen und weiteren asiatischen Kultstätten ausgestattet. Die Märkte der Stadt sind hervorragend geeignet, kulinarischen Besonderheiten zu begegnen und darüber hinaus Land und Leute kennenzulernen. Selbiges ist natürlich auch in deren Städten Vietnams möglich: In zentraler Lage befindet sich Huế, einst Hauptstadt des Landes und alte Königsstadt. Mit ihrer Zitadelle (UNESCO-Weltkulturerbe), den Kaisergräbern und Sakralbauten, sowie auch den näheren Ausflugszielen zur Ruinenstadt My Son und der Stadt Hội An (deren Altstadt ebenfalls zum Weltkulturerbe gehört), ist Huế mit Sicherheit ein attraktives Reiseziel. Die wohl berühmteste Metropole Vietnams ist allerdings Ho Chi Minh-Stadt, bekannt auch unter der Bezeichnung Saigon. Sie ist nicht nur die größte Stadt des Landes, sondern zugleich die wohl Einzigartigste: Ob französischer Kolonialstil - etwa beim Sakralbau Notre Dame, am Hauptpostamt oder am berühmten Rathaus ersichtlich – traditionelle asiatische Einflüsse – genannt seien die Xa Loi Pagode oder die Quan Am Pagode – oder aber die modernen Elemente einer typischen Großstadt, Saigon bietet alles! Wer der wechselhaften Geschichte des Landes nachspüren möchte, findet dazu u.a. im Historischen Museum und im Ho Chi Minh Museum genügend Gelegenheit. Über seine Städtekultur hinaus ist Vietnam bei Urlauber für zwei Dinge bekannt: Den Kampf gegen die übermächtigen Amerikaner während des Vietnamkrieges – für Touristen heute in einigen Tunnelsystemen (Vin-Moc oder Cha-Chin) nachvollziehbar – und für seine einzigartige Naturschönheit. Weltberühmt sind die Halong-Bay, ein beliebtes Postkartenmotiv und UNESCO-Weltnaturerbe, das Mekong-Delta mit seinen schwimmenden Märkten und nicht zuletzt Pong Nha-Ke Bang, der Nationalpark mit dem unterirdischen Höhlensystem.
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